Das erhoffte Spitzenspiel der Jugendbundesliga zwischen dem VfL Oldenburg und dem Handewitter SV hielt, was es versprach. Am Ende konnten sich die Gäste aus Schleswig-Holstein knapp mit 30:27 (16:11) durchsetzen und einen großen Schritt Richtung Zwischenrunde machen. Doch der VfL Oldenburg war keineswegs chancenlos. Mit einer besseren Treffsicherheit vom Siebenmeterpunkt hätte das Team durchaus beide Punkte in Oldenburg behalten können.
„Ich bin hin- und hergerissen zwischen Zufriedenheit und Enttäuschung, weil wir gezeigt haben, dass wir auf Augenhöhe spielen können,“ so Geschäftsführer Andy Lampe nach dem Spiel. „Umso ärgerlicher ist es, dass wir uns am Ende selbst im Weg standen. Sieben verworfene Siebenmeter auf diesem Niveau – das war unser Genickbruch. Ohne diese Fehlwürfe hätten wir das Spiel wahrscheinlich für uns entschieden.“
Dabei begann die Partie vielversprechend. Bis zur 15. Minute konnte der VfL das Spiel ausgeglichen gestalten, bevor Nationalspielerin Lotta Christiansen den Handewitter SV mit 8:7 erstmals in Führung brachte. Bis zur Halbzeit bauten die Gäste ihren Vorsprung dann auf 16:11 aus. „In den letzten Minuten vor der Pause hatten wir eine schwächere Phase, die uns diesen Fünf-Tore-Rückstand eingebracht hat. Das hätte nicht passieren müssen,“ zeigte sich Lampe unzufrieden mit dem Verlauf der ersten Hälfte.
Nach der Pause schien sich das Blatt endgültig zu wenden, als Handewitt den Vorsprung schnell auf 18:11 ausbaute. Doch der VfL Oldenburg bewies Moral und kämpfte sich stark zurück. Innerhalb weniger Minuten verkürzten die Gastgeberinnen den Rückstand auf 20:21 und waren wieder im Spiel. Wäre die Chancenverwertung vom Siebenmeterpunkt besser gewesen, hätte man sogar ausgleichen können. „In dieser Phase haben wir wirklich gut gespielt und das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Unsere zweite Welle funktionierte, und auch in der Abwehr wurden wir griffiger,“ lobte Lampe die Leistung seines Teams.
Zwar fiel der Ausgleich wenige Minuten später, doch zu einer erneuten Führung für den VfL sollte es nicht mehr reichen. Stattdessen baute Handewitt seinen Vorsprung wieder auf zwei bis drei Tore aus und verwaltete diesen bis zum Ende souverän. „Da fehlt uns noch die Cleverness und Abgeklärtheit, die der Gegner durch Erfahrung in solchen Situationen bereits hat,“ erklärte Lampe. Trotz der knappen Niederlage ist der Geschäftsführer mit der Entwicklung des Teams zufrieden: „Wir konnten mit einem Topteam lange mithalten und haben gut zurückgefunden. Die kämpferische Einstellung in der zweiten Halbzeit war genau das, was ich in der Pause gefordert habe. Die Mädels haben das super gezeigt, und deshalb gibt es von mir keinen Vorwurf.“
Aufstellung:
Walz, Winters – Schwegmann (3), Wöhler (7), Seidel (2), Wehlen (1), Kleefeldt, Schmidt, Dahle, Janssen, Oetjen (5), Schimpf, Jopp (1), Leßke (2/2), Meyering (4/1)